Tasteninstrumente
Wie schon Wilhelm Busch sagte: „Ein braves Tier ist das Klavier:“ Aber auch das will gekonnt gezähmt sein. Von Alter Musik auf dem Cembalo, über Barock, Klassik, Romantik, Moderne bis hin zu Jazz, Filmmusik und aktuellen Songs am Klavier und Keyboard — ausgebildete, erfahrene Lehrkräfte der Städtischen Musikschule Chemnitz halten für jeden Anspruch den passenden Unterricht bereit.
Egal ob „nur“ zur Freude und Entspannung (wenngleich auch der Spaß ohne Anstrengung nicht zu haben ist) oder ambitioniert zur Vorbereitung auf Wettbewerbe oder ein Musikstudium — die individuelle und bestmögliche Förderung für Jede(n) liegt uns besonders am Herzen.
Um nicht nur „Einzelkämpfer“ am Klavier zu bleiben, bietet die Abteilung Tasteninstrumente vielfältige Möglichkeiten des Zusammenspiels an: vom klassischen Kammermusikensemble bis zu Auftritten mit Band.
Unterricht an Akkordeon und Orgel ergänzen das Angebot — die Städtische Musikschule Chemnitz ist Ihr Ansprechpartner für Unterricht an allen Tasteninstrumenten.
Foto: Anne Marie de Grosbois
Passionierte Akkordeonspieler schwärmen von ihrem Instrument. Es sei das einzige Instrument, mit dem Musiker:innen eins werden können: Einerseits durch die unmittelbare "Umarmung" und andererseits durch die Handhabung des Balges — dem gemeinsamen "Atem" von Akkordeon und Spieler:in. Die Luft im Balg dient zur Tongestaltung. Der Ton kann vibrieren, jubilieren, schreien oder jammern — kurz: das Akkordeon beschreibt alle Gemütszustände des Lebens. Ob dem tatsächlich so ist, kann bei uns jeder selbst erfahren.
Spieltechniken und Klangmöglichkeiten des Akkordeons sind mannigfaltig. Nicht nur als Soloinstrument oder als Liedbegleitung findet es Anwendung, auch in reinen Akkordeon-Orchestern oder in Ensembles der klassischen wie populären Musik ist dieses Musikinstrument vertreten.
Einstiegsalter: Der Unterricht auf dem Akkordeon kann schon mit 6 Jahren beginnen. Kleine und leichte Kinderakkordeons sind im Handel erhältlich.
Wer weiß schon, dass das ehemals volkstümliche Balginstrument im deutschen Erzgebirge geboren wurde, um dann nach einem langen Umweg über Argentinien als Kultinstrument des Tango zu uns zurückzukehren. Entwickelt wurde das Bandoneon aus der Chemnitzer Concertina, deren Tonumfang um ein erhebliches Maß vergrößert wurde. Obwohl die Idee dem Carlsfelder Instrumentenbauer Carl Zimmermann zuzuschreiben ist, hat ein gewisser Heinrich Band aus Krefeld am Niederrhein (Musikalienhändler und Verleger) veranlasst zahlreiche Instrumente in Sachsen aufzukaufen, minimale Veränderungen daran vorzunehmen und er hat das Instrument fortan Bandoneon genannt.
Bis heute existieren zwei Systeme der Tonanordnung (die rheinische = argentinische und die deutsche). So eigenwillig sein äußeres Erscheinen anmutet, so ist es auch sein Klang, der das Bandoneon vom Akkordeon unterscheidet und berühmt gemacht hat. Daher ist es kein Wunder, dass sich die Argentinier dieses Instrument für ihre klagenden Melodien des Tango auserkoren haben. Sieht man sich das kleine kompakte Kästchen mit seiner verwirrenden Anordnung von Knöpfen und Tönen und seinem gewaltigen, sich endlos auseinander ziehenden Balg an, so hat man eher das Gefühl, es handele sich hier um eine extravagante Persönlichkeit als einfach nur um einen Tonerzeuger. Der Klang des Bandoneons strahlt Kraft und Schönheit, Sehnsucht und Intimität aber auch das Leidenschaftliche und Gewaltige aus.
Dafür ist unter anderem seine Stimmung ausschlaggebend: jeder Ton wird durch eine Stimmzunge plus einer weiteren Stimmzunge in der Oktave erzeugt (im Gegensatz zum Akkordeon: Tremolostimmung = zwei Stimmzungen sind leicht gegeneinander verstimmt). Dadurch entsteht beim Bandoneon ein voller und klarer Klang, der es möglich macht, neben der Tangoliteratur auch klassisches Repertoire präzise und klar zu interpretieren.
Jürgen Karthe
Einstiegsalter: Das Spielen des Bandoneons kann ab 10 Jahren erlernt werden.
Foto: Sabine Petri
Das Cembalo gehört zu den Kielklavieren, bei denen die Saiten durch einen Federkiel gezupft oder angerissen werden. In der Regel wird das Cembalo von fortgeschrittenen Schüler:innen gespielt, die eine besondere Beziehung zur „Alten Musik“ und dem durchsichtigen Klangbild dieses Instrumentes entwickeln.
Foto: Jörg Matschullat
Das Klavier verkörpert hundert Instrumente in sich und ist doch nur ein einziges — sei es solistisch, im klassischen Klaviertrio oder in Jazzbands. Ob verträumte Ballade oder mitreißender Rock 'n' Roll-Klassiker, ob Bach oder Beatles — das Klavier vermag es wie kaum ein zweites Instrument, tausende Farben und Stimmungen zu erzeugen. Die stilistische Bandbreite reicht von Barock, Klassik, Romantik, über zeitgenössische Moderne bis hin zu Jazz, Rock und Pop.
Im Unterricht erarbeiten wir mit den Schüler:innen ein solides technisches Fundament. Darüber hinaus möchten wir sie anregen, die Schönheit und Fülle der uns über Jahrhunderte überlieferten Klaviermusik kennen und schätzen zu lernen. Und keine Angst: Klavierspieler:innen sind als Liedbegleiter:innen sehr gefragt, so dass auch dieses verbindende Element in der Musik nicht zu kurz kommt.
Für das häusliche Üben sollte ein Klavier oder zumindest ein modernes Digitalpiano zur Verfügung stehen. Ein Keyboard ist für das Klavierlernen ungeeignet.
Foto: Sabine Petri
Wer kennt nicht die großen, z.T. monumentalen Pfeifenorgeln mit ihrer berauschenden Klangfülle. An unserer Musikschule wird Orgelunterricht an einer elektronischen Pedalorgel erteilt.
Auch dieser Unterricht ist eher für Fortgeschrittene geeignet.